Band 4 Hüterinnen der Elemente war bisher meine größte Herausforderung. All die vielen gesponnen bewussten und unbewussten Fäden führte ich zusammen. Das ging so weit, dass ich beim Schreiben von Band 4, sogar noch Szenen in der Überarbeitung bei Vivien geänderte habe.
Anstatt mich wie bei den ersten drei Bänden auf eine Liebesgeschichte zu konzentrieren, rückte der Kampf, um die Bedrohung der Welten in den Vordergrund. Der erste Part der Geschichte ist den Zwillingen Leonora und Eiméar gwidmet. Stück für Stück kamen die Charaktere der vorangegangenen Geschichten hinzu. Jede hat eine Aufgabe, die nur sie mit ihrem Partner lösen kann.
Es ist das erste Mal, dass ich erzählen kann, was mit meinen Figuren weiter geschieht, nachdem sie in ihren Büchern zusammen gekommen sind. Vor allem bei Theona durfte ich eine Brücke zu ihrer Familie schlagen und offene Wunden heilen. Dennoch war es anstrengend in der Geschichte von einer Haut in die andere zu schlüpfen und dabei keine Eigenheiten der Figuren zu vermixen. Jede musste sie selbst sein und bleiben. Ich bin gespannt, wie du es am Ende empfindest.
Klappentext
»Es ist an der Zeit, Tochter des Wassers, dass du aufhörst, in Selbstmitleid zu zerfließen, also reiße dich zusammen und stelle dich deinem Schmerz!«
In einer Welt, in der die Elemente das Schicksal bestimmen, stehen die Zwillingsschwestern Leonora und Eiméar im Zentrum eines uralten Kampfes. Leonora, die Heilerin, beherrscht das Wasser, während Eiméar, die Kriegerin, das Feuer bändigt. Gemeinsam müssen sie das fragile Gleichgewicht der Elemente bewahren und ihre Heimat vor drohender Zerstörung schützen.
Doch die Dunkelheit erhebt sich, und mächtige Feinde wollen das Chaos ausnutzen. An ihrer Seite kämpfen Levarda, die alle Elemente beeinflussen kann, Theona, die das Element Erde beherrscht, und Vivien, die Herrscherin der Lüfte. Zusammen müssen sie sich gegen Verrat, Intrigen und eine übermächtige Bedrohung stellen, die ihre Welt in den Abgrund reißen könnte.
Während alte Freundschaften auf die Probe gestellt werden und neue Allianzen entstehen, erkennen die Hüterinnen, dass nur ihre vereinte Stärke das Licht vor der Dunkelheit bewahren kann. Werden sie das Erbe ihrer Vorfahren schützen und ihre Welt retten, oder wird die Dunkelheit sie alle verschlingen?
Im Angesicht der drohenden Dunkelheit müssen die Hüterinnen der Elemente ihre Kräfte vereinen, um das Licht zu bewahren und ihre Welt vor dem Untergang zu retten. Werden sie dem Lockruf der Dunkelheit erliegen oder das Erbe ihrer Vorfahren schützen?
Hüterinnen der Elemente
Reihe: Licht und Dunkelheit
Genre: Fantasy
Lesemotiv: Abenteuer, Eintauchen
Themen: Elemente, Loyalität, Freundschaft, Opfer, Verantwortung, Inspirational Romance
eBook: 3,99 Euro
Taschenbuch: 24,00 Euro
Seitenzahl: 755
Die Idee hinter der Geschichte
Beim ersten Buch habe ich es mir unbeschreiblich cool vorgestellt, wie es wäre die Elemente zu beeinflussen. Mit jedem Buch in der Reihe wurde mir bewusst, welche Verantwortung damit einhergeht. Ganz abgesehen davon, dass jeder Einzelne von ihnen auch eine Form der Waffe darstellt, die andere für ihre Zwecke missbrauchen können.
Irgendwann beim Schreiben, wollte ich auch die Geschichte erzählen, wie es dazu kam, dass Lishar vor allem den Töchtern der Mintranern dieses Geschenk zu teil werden lässt. Die Frage ist, ob sie wollte, dass sie daran scheitern, weil sie die Göttin selbst herausgefordert haben. Diese Legende existierte beim Schreiben der ersten beiden Bücher definitiv noch nicht.
Alles hat zwei Seiten. Wo Licht ist, da ist auch Dunkelheit und das eine kann nicht ohne das andere sein. So oft wirbelte dieser Satz durch meinen Kopf, dass er es ist, der dem Band 4 seinen Stempel aufgedrückt hat. Egal, um welche Figur es geht, alle tragen einen Dämon in sich, gegen den sie ankämpfen müssen. Die Frauen stehen in den Mittelpunkt. Sie sind die Hüterinnen, der Elemente und sie stehen vor der alles entscheidenden Frage, ob ihre Welt in Dunkelheit versinkt oder nicht.
Leonora
Leonora ist eine begnadete Heilerin. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie über dem Leben steht. Gerade in der ersten Szene in der Samin stirbt, wird deutlich, was es bedeutet, eine Heilerin zu sein. Sie teilt den Schmerz ihrer Patienten und es hat Auswirkungen auf ihren Körper. Doch es ist am Ende der Schmerz der Schwester, der Eltern und der Oma, die dazu führen, dass Leonora nachgibt und ihre Kräfte nutzt, damit Samins Herz still steht.
Samin ist nicht irgendein Kind. Er war ein besonderes Kind in dem Volk der Mintraner. Ein Licht, das kräftig leuchtete, und niemand kann verstehen, dass sein Leben mit gerade mal zehn Jahren beendet ist. Zwischen ihm und ihrer Zwillingsschwester bestand ein enges Band. Ihr Handeln stürzt Leonora in eine tiefe Krise.
Gleich in der ersten Szene wird deutlich, dass Leonora ihre Aufgabe darin sieht, ihrer Schwester zu helfen. Wobei? Mit ihrem Temperament klar zu kommen. Leonora weiß, was passiert, wenn man das Geschenk von Lishar missbraucht. Sie hat Angst vor der Dunkelheit und das sie ein Teil davon wird.
Prinz Thelos
Dass der Thronfolger von Eldemar noch mal eine Rolle spielen wird, war mir von Anfang an klar. Er teilt mit Theona die furchtbare Erfahrung der Folter. Seine Gefühle für Theona, getragen davon, dass sie ihm das Leben rettet, werden nicht erwiderte. Seine Albträume bekämpft er mit Alkohol und Frauen. Dennoch ist er kein Kriegstreiber, sondern versucht, andere Wege zu gehen. Dafür hat er meine tiefste Bewunderung.
Er steht immer noch ganz oben auf der Liste der Auftragskiller. Gerade als Leonora mit den anderen in Tinau eintrifft, steht sein Leben ein weiteres Mal auf der Kippe. Ein weiteres Mal wird er von einer Frau ins Leben zurückgeholt. Diesmal jedoch ist es eine andere Erfahrung, denn Leonora geht einen Schritt zu weit, um ihn zu retten.
Thelos ist in gewisser Weise ein Antiheld. Er stürzt sich nicht wie sein Bruder Sonas mit gezücktem Schwert in die Schlacht. Seine Stärke liegt in dem Ertragen und das er seine eigenen Bedürfnisse nicht über die seines Volkes stellt.
Eiméar
In Eiméar tobt das Feuer. Sie ist mächtiger als alle anderen vor ihr. Doch im Gegensatz zu ihren Vorgängern hat sie eine Zwillingsschwester, die ihr hilft, die Kontrolle über ihr Element zu behalten. Deshalb bleiben ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten unbemerkt für den Rest der Mintraner.
Noch etwas tobte in Eiméar stärker durch das Feuer. Es ist ihre Leidenschaft. Sie hat einen Geliebten, doch ist nicht bereits sich zu binden. Sex hilft ihr, sich zu entspannen und ein Teil ihrer Energie loszuwerden. Je stärker sie sich in ihr kumuliert, desto größer ist die Gefahr, dass sie die Kontrolle verliert.
Sie ist es gewohnt sich zu nehmen, was sie möchte. In Mintraner kann jeder entscheiden, wie er sein Leben lebt. Niemand wird gezwungen zu heiraten. Den Schritt zu gehen und sich für immer an jemanden anderen zu binden ist einer, den jeder Mintraner bewusst geht.
Tomas
Es gibt einfach Lieblingsnebenfiguren in meinen vorangegangen Bänden, die ich nicht loslassen konnte. Tomas, der beste Freund von Sonas ist einer davon. Er sucht nach der großen Liebe. In der rauen Schale steckt ein echter Romantiker und das kamen ja bereits in Band 2 heraus.
Klar, dass er von mir noch eine Liebesgeschichte bekommt. Was mir an seinen Charakter gefällt ist, dass er bewusst in eine Beziehung geht. Manchmal denke ich, dass beide Beziehungen für die Gesamthandlung zu sehr in den Hintergrund rückten. Alles ging furchtbar schnell und ich hätte beiden Paaren gerne mehr Zeit gegeben.
In jeder Szene, wo es um ihrer Beziehung geht, versuche ich daher, zu zeigen, dass Tomas größten Respekt vor der Fähigkeit von Eiméar hat. Er begegnet ihr auf Augenhöhe und versucht sie nicht zu verführen. Er spielt mit offenen Karten und das hat mir an seinem Charakter besonders gut gefallen.
Ein Ende finden
Grundsätzlich hätte sich die Reihen von Licht und Dunkelheit fortsetzen lassen. Immerhin sind da Agilus, Jolanda, Bernice, Lias, Milan und Mila, die Kinder, die in den Geschichten vorkommen. Doch ich brauchte das Ende, den Abschluss und diesmal, damit es auch einer ist, gibt es einen Epilog.
Es war das erste Mal, dass ich den Epilog schrieb, lange bevor ich das Buch fertig hatte. Das war gut so, denn er stellte mein Leuchtturm dar in der stürmischen See, wenn ich mich mal wieder auf Abwegen befand. Doch ich versprach dir ein Geheimnis zu verraten.
Ursprünglich sollte die Geschichte von Levarda in der Neuzeit spielen. Eine junge Frau wird von einem Feuer in einem Mietshaus überrascht. Sie warnt die Bewohner, ruft die Feuerwehr, flieht nach draußen. Dann sieht sie ihre Nachbarin, die ihr Kind allein gelassen hat. Bevor sie jemand aufhalten kann, sprintet sie zurück, sucht das Kind, das sie betreut, wenn ihre Nachbarin arbeitet oder unterwegs ist und rettet es.
Etwas, was eigentlich gar nicht funktionieren dürfte, weil das Feuer sie einschließt. Der Feuerwehrmann, der ihr das Kind aus den Armen nimmt und zurückeilt, um sie zu holen, versteht nicht, was er sieht. Feuer umhüllt die junge Frau und doch verbrennt sie nicht. Erst in seinen Armen verliert sie das Bewusstsein. In diesem Moment folgt die Rückblende von Levarda auf den Scheiterhaufen und die Geschichte von ihr wird erzählt. Irgendwann merkte ich dann, dass Levardas Geschichte viel mehr Platz brauchte, und ich löschte den ersten Part aus der Neuzeit.
Vielleicht greife ich die Idee eines Tages nochmal auf. Wer weiß.
Ich hätte ewig weiterschreiben können. Das Schwerste war für mich zu einem Ende zu kommen. Erst sollte es eine Endschlacht geben, doch meine Charaktere, ja selbst meine kriegerischen Männer macht mir ziemlich rasch klar, dass das nicht in ihre Geschichte passt. Es geht um Frieden, es geht darum, über sich selbst hinauszuwachsen, es geht um Vergebung und es geht um das Loslassen. Wer sind wir? Unsere Stellung in der Gesellschaft, unsere Fähigkeiten, unsere Gedanken, unsere Gefühle? Oder gibt es etwas, das weiter reicht über das Ich hinaus.
In dieser Hinsicht hat mir die Reihe unbeschreiblich schöne Stunden beschert. Der Gedanke, dass wir besser sein können, wenn wir uns dazu entschließen, hilft mir, wenn es allzu Dunkel in unserer realen Welt zu werden droht. Lasst uns alle ein Licht sein.