Rom ist für mich eine besondere Stadt und immer eine Reise wert. Für mich war klar, dass Hanna, wenn sie ihre Zelte abbricht und ein neues Leben annimmt, einen künstlerischen Beruf ausübt. Bei uns in Hallenberg wurde die Kirche restauriert, dabei fanden die Restauratoren unter den bestehenden Wandgemälden Ältere. Der Kirchenrat und die Diazöse entschieden sich, die älteren Wandgemälde zu restaurieren. Wenn ich heute in der Kirche sitze, sehe ich Kräuter und Geschichten aus dem Alten Testament. Mich hat die Arbeit der Restauratoren tief beeindruckt, bedeutet es doch, dass man sein eigenes künstlerisches Talent, dem Vergangenen unterordnet.
Es fiel mir schwer, mit der Geschichte zu starten, obwohl ich genau wusste, wohin mich die Figuren führen wollten. Ich hatte zu viele Kritiken gelesen, wo es um das offene Ende von dem ersten Band geht. Ich fand, dass es der perfekte Punkt war, denn beide wären an der Stelle zu mehr nicht fähig gewesen. Ursprünglich hatte ich eine Trilogie geplant. Am Ende entschied ich mich jedoch, die Reihe nach dem zweiten Band zu beenden. Umso mehr freue ich mich, dich jetzt mit auf die Reise nach Rom zu nehmen. In die Geheimgänge der katholischen Kirche.
Klappentext
»War. – Sie war eine Frau, die Leid ertragen konnte«, flüsterte Marie. »Oh ja, hoffen wir, dass sie in Frieden ruht, nicht wahr? Oder glauben Sie an die Auferstehung?« »Ja, wir Christen glauben an ein Leben nach dem Tod – aber nicht in dieser Welt.«
Hanna, jetzt bekannt als Sabine Schmidt, wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu führen. Doch die Wahrheit ist erbarmungslos und kann die Toten nicht zurückbringen. Als ein mächtiger Verbrecher wieder auf freien Fuß kommt, sieht sich Hanna gezwungen, eine Entscheidung zu treffen, um zu überleben.
Ben kann Hanna nicht vergessen. Trotz einer schweren Verletzung macht er sich auf die Suche nach ihr. Er weiß, dass sie ihm etwas verheimlicht, doch er kennt nicht einmal die richtigen Fragen, die er stellen muss, um die Antworten zu finden.
Sie sind gefangen in einem Spiel, das nur Verlierer kennt. Beide sind Gefangene ihres eigenen Verantwortungsgefühls und Opfer ihrer Vergangenheit. Ist Hanna bereit, ihre Mauern fallen zu lassen und sich für den Mann zu entscheiden, der ihre Seele berührt? Kann Ben seine festen Prinzipien für die Liebe opfern?
Eine neue Identität, ein neues Leben – aber kann man vor der Vergangenheit wirklich fliehen? Ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen. Ist Hanna bereit, sich für den Mann zu entscheiden, der ihre Seele berührt und die Mauer des Schweigens durchbricht? Schafft es Ben, seine ehernen Grundsätze für die Liebe zu opfern?
Projekt
Reihe: Hanna
Genre: romantischer Thriller
Lesemotiv: Action, Abenteuer Auseinandersetzen
Themen: Religion, Korruption, Spezialeinheiten, Politik, Slow Burn, Inspirational Romance
eBook: 4,99 Euro
Taschenbuch: 16,00 Euro
Seitenzahl: 498
Die Idee hinter der Geschichte
Ich finde, dass Hanna genug gelitten hat in ihrem Leben. Sie hat das Recht auf ein zufriedenes Leben im Verborgen. Denkst du nicht? Ich mag diese Antihelden:innen. Also Menschen, die gar nicht im Mittelpunkt stehen oder die Welt verändern möchten. Es gibt da viele Beispiele in der Geschichte.
Mir war von Anfang an natürlich klar, dass Hanna jetzt aufgeben kann. Die Geschichte beginnt mit einer Szene auf dem Friedhof, wo Marie ihr Grab besucht und jemandem begegnet. Sie ist in Gefahr, obwohl Hanna sie versucht hat zu beschützen.
Worum es mir in der Reihe geht, ist, dass es im Grunde keine reine objektive Wahrheit gibt und dass selbst, wenn wir uns entschließen, dass wir die Wahrheit sagen, andere verletzt werden können. Gerade im ersten Teil spielt Ben beständig mit verdeckten Karten und am Ende verletzte er sich selbst am meisten damit.
Hanna (Johanna)
Hanna hat alles für ihre Mutter und Zwillingsschwester Marie aufgegeben. Das ist, der härtest Schritt, den sie in ihrem Leben geht. Sie sieht darin die einzige Chance, die beiden zu beschützen. Doch sie unterschätzt, dass ihr Tod allein nicht reicht, um ihre Schwester und Mutter zu beschützen.
Genauso verbannt sie die Gefühle, die Ben in ihr geweckt hat. In ihren Augen hat er sie verraten und ehrlich, ich kann sie verstehen. Die Welt ist nicht schwarz und weiß, sondern hat viele Grautöne. Hanna versucht, ihrem Kompass zu folgen. Doch das ist einfach nicht das, was das Schicksal für sie geplant hat.
Für mich bleibt Hanna ein faszinierender Charakter vor allem in ihrem Glauben. Vergebung ist für mich etwas, dass ich nicht verstehe, vor allem nicht, wenn ich daran denkt, was sie erlebt hat. Was ich jedoch begriffen haben durch das Schreiben der Geschichte ist, dass bei der Vergebung es nicht um den Täter geht, sondern um das eigene Leben. Erst wenn man vergibt, ist man in der Lage wieder Zufriedenheit zu finden, statt der Verbitterung verbunden mit der Frage: Wieso muss das mir passieren.
Ich wünsche mir, ich wäre dazu in der Lage, so wie es Hanna in der Geschichte kann.
Ben
Ben weiß, dass er Hanna verraten hat. Das er ihre Gefühle im gegenüber missbraucht hat. Das macht ihm zu schaffen. Er kann sie nicht vergessen, weil sie mehr für ihn ist, als er sich selbst gegenüber zugeben möchte. Sein Vorgesetzter hat ihn vor seinen Karren gespannt.
In seinen Moralvorstellungen unterscheidet er zwischen Gut und Böse, obwohl er es besser wissen müsste. In Kriegen sterben viele Unschuldige Menschen. Genauso nehmen Konzerne in Kauf, dass auf kurzfristigen Profit, ganze Landstriche verwüstet werden. Niemand zieht sie zur Rechenschaft.
Hanna hat auf Ben abgefärbt. Mehr als ihm Lieb ist. In dem Moment, wo er verletzt wird und mit dem Leben kämpft, sieht er Hanna vor sich. Er kann nicht sterben, ohne ihr zu sagen, was sie ihm bedeutet. Ich liebe das Kapitel, wo ihn Hanna mitnimmt und ihm Rom zeigt. Wir sehen oft nur die Oberfläche und nie das dahinter. Aber es ist dass dahinter, dass das Leben überhaupt erst lebenswert werden lässt. Das darf Ben hier erleben.
Was mich beschäftigt hat
Politik ist für mich ein wesentlicher Gegenspieler für die wirtschaftliche Macht, die Unternehmen besitzen. Leider kaufen große Konzerne die Politik und mischen sich massiv in ihrem Interesse in die Gesetzgebung ein. Das ist etwas, dass wir gesellschaftlich zu spüren bekommen. Ich bin selbst Unternehmerin und versuche nicht nur in meinem Interesse, sondern auch in denen meiner Mitarbeiter zu handeln.
Sozial Verantwortung gehört in meinen Augen dazu. Es gibt diese Unternehmen, die danach handeln, doch leider sind das viel zu wenige. In dieser Geschichte wollte ich die Gefahren aufzeigen, die immer mehr Geld und eine Monopolstellung mit sich bringt. Damit habe ich mich in meinem Studium der internationalen Betriebswirtschaft intensiv auseinandergesetzt.
Wir brauchen den Wettbewerb auf dem Markt, damit wir alle besser und innovativer sind. Doch wenn junge Unternehmen viel Geld brauchen, um sich auf einem Markt zu etablieren und wenn die bestehenden Unternehmen durch kurzfristige Preissenkungen die neuen Mitbewerber aus dem Markt rausdrängen können, dann brauchen wir eine Politik, die im Interesse der Gesellschaft handelt und nicht in der Gewinnmaximierung einiger weniger.
Die Geschichte zu schreiben hat mir geholfen, dass für mich klarer zu erkennen. Ich möchte in erster Linie Leser:innen mit meinen Büchern unterhalten, doch in zweiter Linie möchte ich sie zum Nachdenken bringen. Kann ein Buch die Welt verändern? Die Bibel hat das geschafft. Okay, daran waren mehr als ein Autor beteiligt.