Winterlandschaft im Sauerland in der Morgenröte

Bist du schon mal eine Landstraße entlanggefahren und du hast am Seitenrand ein Kreuz gesehen? Es ist nicht erlaubt an einer Straße Gedenkstätten aufzubauen für Menschen, die dort bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Der Grund ist, dass es ablenkend sein kann und sich ein weiterer Unfall ereignet. Dennoch gibt es solche Stellen. Eine ist bei uns auf einer Landstraße. Ein völlig gerade Strecke, nachdem es vorher und nachher kurvig ist. Schwupps war der Gedanke da, was ist passiert, dass ausgerechnet an dieser Stelle jemand von der Straße abgekommen und vor einem Baum gefahren ist?

Klappentext

»Glaubst du an ausgleichende Gerechtigkeit?«

Der zweite Fall für Feline: Dunkelheit, Nebel, der erste Schnee – und dann ein Knall. Noch während Fee zum Unfallort eilt, alarmiert sie den Notruf. Doch jede Hilfe kommt zu spät, der Fahrer ist tot.

Fee übernimmt die schwere Aufgabe, die Ehefrau des Opfers zu informieren. Doch was sie vorfindet, übertrifft selbst ihre Vorstellungskraft: Die Witwe feiert mit Champagner den Tod ihres Mannes. Fee ahnt, dass hinter diesem scheinbaren Unfall mehr steckt.

Hinweise verdichten sich, als Fee unerwarteten Besuch von ihrem Schwager Paul erhält. Seine selbstgefällige Art sorgt schnell für Spannungen. Doch sein Auftauchen ist kein Zufall – Paul sollte das verstorbene Unfallopfer im Unternehmen ersetzen.

Fee steckt plötzlich mitten in einem Netz aus Intrigen und Geheimnissen. Kann sie das Rätsel mit Hilfe von Tom lösen? Oder ist es am Ende das perfekte Verbrechen?

Eine Winter Landstraße im Sauerland das Buchcover von Ein Fall für Feline Band 2 Verfahren

Verfahren

Reihe: Ein Fall für Feline
Genre: Regionalkrimi
Lesemotiv: Leichtlesen, Auseinandersetzen
Themen: Familiengeheimnis, Dorfleben, Rache, Intrigen, Rätsel, Sauerland, Privatermittler, Slow Burn

eBook: 4,99 Euro
Taschenbuch:  Euro
Seitenzahl: 372

Das selbstfahrende Auto

Heutzutage sind in den Fahrzeugen viele Hilfsmittel verbaut, die es bei kritischen Fahrmanövern in der Spur halten. Es gibt Sensoren, die merken, wenn beim Ausparken die Gefahr droht, dass du das nebenstehende Auto touchierst. Manche besitzen einen GPS-Empfänger samt Notknopf, den du auslösen kannst, wenn du Hilfe brauchst. Es gibt inzwischen Software, die langfristig dafür ausgelegt ist, dass das Fahrzeug selbstständig fahren kann. Hast du das schon mal ausprobiert? Ich ja.

Die große Herausforderung besteht bei mir in dem Vertrauen in das System und der Tatsache das wir Menschen in manchen Situationen für ein computergesteuertes System unvorhersehbar reagieren. Mir fällt es schwer, mein Leben jemand anderes anzuvertrauen. Was beim Fliegen, einem Zug oder Bus der Fall ist. Bei einem Fahrsicherheitstraining lernte ich mein Fahrzeug besser kennen und konnte austesten, wie es bei kritischen Fahrmanövern reagiert. Es ist schon beeindruckend, wie sicher die Autos inzwischen sind. Genau da kam mir der Gedanke zu meinem zweiten Verbrechen im Sauerland.

Eigene Erfahrungen

Es ist eine Ewigkeit her, da fuhren wir mit meinen Cousin, der ein geübter und achtsamer Fahrer ist, in den Skiurlaub. Die Straße war spiegelglatt und die Abenddämmerung hatte eingesetzt. Wir fuhren einem Kombi. Auf dem Dach hatten wir eine Skibox. Er fuhr aus einer Kurve in eine gerade Strecke. Wir waren ein paar Meter gefahren, da kam von vorne ein zweites Fahrzeug. Es fuhr zu schnell aus der Kurve heraus, geriet ins Schleudern und du hast nur den Bruchteil von einer Sekunde, für ein Ausweichmanöver. Er entschied sich nach rechts zu lenken, so dass uns das andere Fahrzeug nicht erwischte, dafür fuhren wir mit maximal 35km auf einen Baum.

Durch die Wucht des Aufpralls schoss die Skibox vom Dach in den Wald hinein. Ich saß hinter dem Fahrer und der mittlere Teil des Fahrzeugs war bis zwischen die zwei Vordersitze eingedrückt. Zum Glück trafen wir den Baum mittig, so dass noch Platz im Fußraum existierte. Es ist Wahnsinn, welche Kräfte bei einem Auffahrunfall wirken. Ich wusste, wir alle, einschließlich des anderen Fahrzeugs, dass durch die Reaktion meinen Cousin unbeschädigt blieb, hatten Glück gehabt.

Wenn die Champagner Korken knallen

Wenn mein Mann früher unterwegs war, kam mir manchmal der Gedanke, was wenn ihm etwas passiert? Ich bin ein Mensch, der solche Situationen einmal durchdenken muss. Auf dieses Weise fühle ich mich gewappnet für ein Ereignis, auf das du dich nicht vorbereiten kannst. Nur einmal stand die Polizei vor unserer Tür. Zum Glück waren wir alle zu Hause und ich wusste, niemanden war etwas passiert. Dennoch beschleunigt sich der Herzschlag und mir brach der Schweiß aus.

Ich dachte darüber nach, wie schwer es für eine Polizistin sein muss eine Todesnachricht zu überbringen. Wie würde ich in so einem Fall reagieren? Alles nur Theorie, ich weiß und ich bin froh, dass ich es nie erlebt habe. Doch was, wenn der Empfänger der Nachricht lacht, sich freut und eine Champagnerflasche öffnet? Tja, dann kommt derjenige vermutlich auch bei einem Autounfall der Gedanke, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich erinnerte mich an einen Kurzkrimi von Alfred Hitchcock, wo der Fahrer eine Bienenallergie hat und jemand in das Fahrzeug eine Biene einsperrt. Aber ich bin ja nicht Alfred Hitchcock und in meinen Büchern, wird ein Verbrechen, selbst wenn es nahezu perfekt ist am Ende aufgedeckt.

Wenn mich Figuren überraschen

n dieser Geschichte kam es häufiger vor, dass etwas Unerwartetes geschah. Eines dieser Ereignisse war das Auftauchen von Paul, dem Schwager von Feline. Er spielte in dem Buch eine wichtiger Rolle, als von mir angenommen. Er ist in meinen Augen ein Spiegel, der mir erst beim Lesen des Rohentwurfs auffiel. Fee kommt ins Straucheln. Auf der einen Seite hat sie ihrem Leben eine 180-Graddrehung gegeben und kämpft mit der Auswirkung ihrer Entscheidung. Auf der anderen Seite sind da ihre Gefühle, die sich entwickeln, obwohl sie versucht eine gewisse Distanz zu bewahren.

Von Anfang an hatte ich die zwei Schwestern vor Augen, die beide ihr Leben anders anpacken. Das liegt vor allem an ihren unterschiedlichen Charakteren. Fee ist diejenige, die glaubt sich vor dem Schmerz des Verlustes schützen zu können, indem sie niemanden mehr zu nahe an sich heranlässt. Dabei ist sie jemand, der mit ihrer Empathie mitfühlt, egal wie groß die Distanz ist. Es hat mir Spaß gemacht beim Schreiben meine Figuren intensiver kennenzulernen.

Marlene ist mir von den Kindern am meisten ans Herz gewachsen. Sie wird in Band 3 eine wichtige Rolle spielen. Das liegt daran, dass sie in dieser Geschichte etwas sagt, das selbst mir geholfen hat, den Fall am Ende zu lösen. Wir wissen nie, was in den Köpfen anderer Menschen vor sich geht. Es sei denn, sie sind bereit, es mit uns zu teilen.

Glaubst du an ausgleichende Gerechtigkeit?

Diese Frage stellt am Ende Fee Tom. Er hat dazu eine klare Meinung. Meine ist eher schwammig. Ja ich kenne die religiöse Vorstellung, dass Gott am Ende richten wird. Aber das versöhnt mich nicht damit, dass Menschen mit Verbrechen davon kommen. In einer Religion richtet sich das Wesen, in dem du wiedergeboren wirst, an dem, wie du dein Vorangegangenes gelebt hast. Oder bin ich da dem Schriftsteller David Safier in seinem Buch mieses Karma auf den Leim gegangen?

Das Schöne am Schreiben ist, dass ich einen Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven betrachte. Das Warum eines Verbrechens ist oft komplexer, als es den ersten Anschein nach hat. Ich glaube, das reizt mich bei einem Krimi. Zum einen gibt es da fast immer eine Gerechtigkeit am Ende eines Falles. Zum anderen kann ich mich beruhigt mit der Gewissheit zurücklehnen, dass ich niemals eine solche Tat begehen würde. Oder?

Schreib mir, wenn du eine andere Antwort auf die Frage von Fee findest. Ich freue mich, von dir zu hören.

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