Beim Schreiben meiner Geschichten entwickel ich zu jeder Figur, die darin vorkommt ein Verhältnis. Ja, auch zu den Antagonisten. Ich denke, das hängt mit dem Kurs: Die Kunst des Erzählens von Professor Otto Kruse zusammen, der in mir überhaupt erst die Leidenschaft für das Schreiben von eigenen Geschichten weckte.
Er sagte zu uns in dem Kurs, dass wir für jede Figur, die in unseren Geschichten vorkommt, die Verantwortung tragen. Dass wir liebevoll mit ihr umgehen und jeder eine Backgroundgeschichte hat, die in zu diesem Punkt gebracht hat. Das führt bei mir oft dazu, dass ich selbst für die Handlungen meiner Antagonisten Verständnis habe.
Denn am Ende steckt beides in uns. Das Gute, wie das Böse. Ich war auch schon mal neidisch oder gehässig zu jemanden, was mit im Nachhinein leidtat. Oder ich unterstellte jemanden Gedanken, die er gar nicht hegte im Sinne des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawik. Wer die Geschichte mit dem Hammer nicht kennt, ganz am Ende findest du sie. Tja und so kam es zu diesem Roman mit Sam und Emily.
Klappentext
Kann ein kleiner grüner Kobold das Herz eines Helden erobern?
Sehend sind die, die mit Liebe die Welt betrachten und aus vollem Herzen leben. Für Sam, einen engagierten GSG-9-Beamten, gerät die Welt aus den Fugen, als Emily, seine charmante und unkonventionelle Nachbarin, in sein Leben tritt. Mit einer gehörigen Portion Humor, gnadenloser Offenheit und einem geheimnisvollen Funken weckt sie Sams Beschützerinstinkte. Etwas, das ihr absolut gegen den Strich geht.
Sam liebt seinen aufregenden Job und schätzt die Wärme seiner temperamentvollen Familie. Eine feste Beziehung passt nicht in seinen Plan – darin sind er und Emily sich einig. Doch das Leben hat eine eigene Melodie, und die Töne zwischen Moll und Dur schreiben ihre eigene Geschichte.
Kann Sam sein Herz öffnen und das gemeinsame Lied finden, das das Leben für ihn und Emily komponiert hat? Tauche ein in eine Geschichte voller Charme, Humor und tiefgründiger Emotionen und finde heraus, ob zwei Menschen, die nichts weiter als Freundschaft suchen, ihre Herzen im Einklang schlagen lassen können.
Entdecke die berührende Erzählung von Sam und Emily – eine Liebesgeschichte, die alles verändert.
Sonate ins Glück
Einzelband
Genre: Romance
Lesemotiv: Leichtlesen, Auseinandersetzen
Themen: Musik, Blindheit, Eigenständigkeit, Trauma, Slow Burn Romance, Gegensätze ziehen sich an
eBook: 2,99 Euro
Taschenbuch: 10,00 Euro
Seitenzahl: 190
Die Idee hinter der Geschichte
Tamara und ihr ältester Bruder Samuel verbindet im Netz der NSA, dass sie beide unfähig sind eine Beziehung einzugehen. Sam will das auch gar nicht. Am Ende der Geschichte fand ich es total traurig, dass er allein bleiben möchten, obwohl es perfekt zu dem Charakter mit seiner Vorgeschichte passte.
Beim Laufen kam er mir immer wieder in den Sinn. Ich grübelte, weil mir nicht einfallen wollte, was ihn dazu bewegen könnte, sein gewähltes Single Dasein aufzugeben. Und dann war da auf einmal Emily. Der Kobold, der mit unglaublich viel Freude durch ihr Leben geht. Die sich genauso wie Tami keine Vorschriften machen lässt und gleichzeitig viel Humor besitzt.
Ich hatte die erste Szene direkt vor Augen. Im Treppenhaus und mir war klar, das ich zuerst diese spontane Geschichte schreiben muss, bevor ich mich auf mein nächstes Projekt konzentrieren kann.
Samuel
Samuel Baumann, Sam oder Snipes, so nennen ihn seine Teamkameraden ist ein nerviger Mann. Ständig versucht er, seine jüngeren Geschwister zu bevormunden. Das hängt damit zusammen, dass er das größte Trauma durch den Unfall seines Vaters davon getragen hat. Er fühlt sich vor allem für die Frauen in seiner Familie verantwortlich. Das erfordert neben seinem anspruchsvollen Job, all seine Kraft und deshalb bleibt er allein.
Doch jetzt hat ausgerechnet seine Schwester ihren inoffiziellen Pakt gesprengt. Er kann die Verantwortung an TJ abgeben. Sein Vater macht ihm den Platz bei seiner Mutter streitig und Jessy hat ausgerechnet seinen jüngeren Bruder Jonas geheiratet. Das machte ihn in meinen Augen zu dem einsamsten Menschen.
Allerdings weiß ich auch, dass Sam ersten stur ist und zweitens nicht so leicht seinen eingeschlagenen Weg verlässt. Dafür braucht es schon einen besonderen Menschen in seinem Leben.
Emily
Und da war Emily mit ihrer Persönlichkeit, die mich von Anfang an hat lachen lassen. Gerne hätte ich die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt, doch das wäre mir schwergefallen. Also entschied ich mich zum ersten Mal, eine Geschichte aus der männlichen Perspektive zu erzählen. Gleichzeitig stecke ich ganz tief in der weiblichen Figur drin.
Sam verhält sich in vielen Situationen absolut übergriffig. Doch Emily versteht instinktiv, dass er im Grunde seines Herzens jemand ist, der nicht anders kann als sich um anderen zu kümmern. Dass es ein Zeichen seiner Zuneigung ist, die sie jedoch in dir korrekten Bahnen lenken muss. Das gelingt ihr. Denn sie ist eine Frau, die ihre Freiheit liebt und verteidigt. Das wiederum ist etwas, das Sam durch seine Schwester Tami absolut verstehen kann.
Emily ist Pianistin. Sie liebt die Musik und das, was bisher niemand weiß, ist, das Sam in seiner Jugend gerne mal in einer Rockband gespielt hätte. Ist das ein Wunder? Immerhin sind seine Großeltern Künstler und dann gibt es ja noch Sophia Sorrentina seine Tante. Welche Rolle sie in der Geschichte spielt? Lasst euch überraschen.
Was ich lernen durfte
Es ist weitaus schwieriger zwei Menschen zusammenzubringen, als ich es dachte. Beide Figuren waren mir vollkommen klar in ihrem Background und wie sich das in der Situation, wo sie sich kennenlernen auswirken. Meine Lektorin fand Sam grenzwertig. Ich verstand lange Zeit nicht, was sie damit meinte. Das liegt daran, dass ich ja weiß, wieso Sam so ist, wie er ist.
Ich verstehe allerdings im Nachhinein, was sie meinte. Es gibt diese kontrollwütigen Männern, die möchten, dass ihre Frauen völlig hilflos und auf sie angewiesen sind. Das artet häufig ein eine missbräuchliche Beziehung aus. Vor allem, wenn du bedenkst, welchen Job Sam hat. Aber so ist er nicht. Er liebt, er ist leidenschaftlich und aus seinen Beziehungen vor seiner Begegnung mit Emily, sollte klar sein, dass er seinen Partnerinnen Respekt entgegenbringt und sie nicht tyrannisiert.
Emily wiederum hat mir beigebracht, dass das Leben unglaublich viel zu bieten hat. Sie lässt sich nicht kleinkriegen. Ich habe viel in den unterschiedlichen Foren recherchiert und bin immer wieder dabei über meine eigenen Vorurteile gestolpert. Angefangen von einem Smartphone, das in meinen Augen Tasten haben sollte. Wie sonst könnte es Emily, die blind ist, bedienen? Da wurde ich aber schnell eines Besseren belehrt.
Ich bin dankbar für diese Geschichte, von der ich so viel über das Leben lernen durfte.
Der Hammer
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommen ihm Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich.
Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben.
Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er »Guten Tag« sagen kann, schreit ihn unser Mann an: »Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!«
Aus: Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein